SEF

Initiatoren

Gemeinsam mit dem Senat der Wirtschaft hat fair-finance Ende 2019 den Social Entrepreneurship Venture Capital Fonds (SEF) als Leuchtturmprojekt initiert. fair-finance hat in einem ersten Schritt EUR 5 Mio. an Beteiligungskapital für Social Entrepreneure bereitstellt. Im Jahr 2021 wurde der Fonds durch die FMA registriert und dadurch der erste Impact Fonds Österreichs geschaffen. Insgesamt sind Investments in zwölf Social Enterprises getätigt worden und das Fondsvolumen wurde auf EUR 7 Mio. aufgestockt.

Aktuell wurde mit dem twïnvest Fonds der Nachfolger des SEF gestartet. Mit einem Zielvolumen von EUR 40 Mio. in den Kernbereichen Inklusion, Gesundheit und Kreislaufwirtschaft steht er auch dritten Investor:innen offen.

Markus Zeilinger, Gründer von fair-finance, zu den Beweggründen für sein Engagement: „Sozialunternehmertum verbindet soziale Wirkung mit wirtschaftlicher Unabhängigkeit! Dafür braucht es Kapital und optimierte Rahmenbedingungen. Beides möchten wir jenen Personen bereitstellen, die mit ihrem unternehmerischen Beitrag mithelfen, gesellschaftliche Probleme zu lösen. Denn meine Zukunftshoffnung liegt in jenen Unternehmen, denen es gelingt, sozialen und ökologischen Impact zu erzielen und dabei profitabel zu wirtschaften. Letztendlich verstehen auch wir bei fair-finance uns als Social Business.“

Konkret unterstützt der SEF jene Unternehmen mit Eigenkapital, die mithelfen, eine zukunftsfähige Gesellschaft zu schaffen. Im Sinne eines Umdenkens weg von reinen Renditeüberlegungen hin zu messbaren sozialen und umweltgerechten Auswirkungen erscheint es wichtig, Unternehmen zu identifizieren, die einen echten Mehrwert schaffen. Dabei werden Geschäftsideen unterstützt, die Lösungsansätze für gesellschaftliche Herausforderungen wie z.B. Überalterung, Ungleichheit von Einkommen, Verknappung der Ressourcen, Verlust von Biodiversität oder die Änderung der Arbeitswelten haben.

Um sich für eine Beteiligung zu qualifizieren, muss das Geschäftsmodell der Social Entrepreneur:innen einen Proof of Concept aufweisen, d.h. die prinzipielle Durchführbarkeit des Vorhabens muss anhand eines Meilensteines bewiesen werden. Die Einreichenden müssen auch einen gewissen Track Record nachweisen können, d.h. das Unternehmen befindet sich nicht mehr in der Start-up-Phase und arbeitet bereits profitabel.

 

Wie können Mittel beantragt werden?

Einreichungen oder richtigerweise “Anfragen zur Kapitalbeteiligung” konnten über das Einreichformular gestellt werden und wurden vom Senat der Wirtschat, dem Impact Beirat und schlussendlich von einem Due Diligence Committee geprüft.

Momentan ist der SEF ausinvestiert und wir arbeiten an einer Erweiterung.

 

Wer kann unter welchen Voraussetzungen einreichen?

Personen und Gesellschaften mit regionalem Geschäftsfokus auf Österreich oder Deutschland, Sitz in Österreich oder Deutschland. Der Businessplan muss einen üblichen Unternehmerlohn abdecken und eine attraktive Wertsteigerung der potentiellen Fondsbeteiligung über die geplante Laufzeit zeigen. Der Proof of Concept (d.h. ein Meilenstein, an dem die prinzipielle Durchführbarkeit eines Vorhabens bewiesen wurde) ist bereits erfolgt, ein gewisser Track Record ist vorhanden. Die Kapitalanforderung an den SEF liegt zwischen EUR 200.000 und EUR 500.000.-

Ein Social Impact ist klar erkennbar. Social Entrepreneur:innen im Sinne des SEF sind Personen oder Unternehmen, die mit ihren ökonomisch, sozial, kulturell und/oder ökologisch ausgerichteten Geschäftsmodellen innovative Lösungsmechanismen für gesellschaftliche Herausforderungen anbieten und somit eine in diesem Sinne erkennbar positive Wirkung („Social Impact“) erzielen können.

 

Welche Kriterien werden bewertet?

Die Einreichungen werden insbesondere in Bezug auf die folgenden inhaltlichen Kriterien geprüft:

  • Fokus des Geschäftsmodells auf soziale/ökologische Wertschöpfung
  • Nachvollziehbarer und überzeugender Businessplan, fundiertes finanzielles und belegbares Geschäftsmodell
  • Skalierungsmöglichkeiten
  • Hohe Umsetzungs- und Kommerzialisierungschance

 

In welcher Form erhält man das Investment? 

  • Die Kapitalbereitstellung erfolgt in Form von flexiblem Eigenkapital.
  • Die Beteiligung des SEFbeträgt zwischen EUR 200.000 und EUR 500.000 je Investment. Die Social Entrepreneur:innen können mit mehreren Investor:innen zusammenarbeiten.
  • Bei einer Investition wird ein Einmalentgelt von netto EUR 5.000,- (zuzügl. USt.) für die Beratung im Rahmen der Due Diligence, insb. zur Strukturierung der Unterlagen sowie zur Sammlung und Bereitstellung der Informationen, einbehalten bzw. verrechnet. 
  • Abschluss einer Beratungs- und Marketingvereinbarung zwischen dem/der Bewerber:in und der fair-finance Impact GmbH mit dem Ziel für den/die Bewerber:in im Bereich Social Entrepreneurship einen höheren Bekanntheitsgrad anzustreben und den/die Bewerber:in im Bereich Infrastruktur und bei betriebswirtschaftlichen Aspekten zu unterstützen, für ein Entgelt von netto EUR 7.500,- (zuzügl. USt.) jährlich. 
  • Konsequenzen bei signifikantem Nicht-Erreichen der definierten Meilensteine werden im Beteiligungsvertrag definiert.
  • Der SE-Fonds wird eine aktive Rolle als Gesellschafter und Investor einnehmen.
  • Am Ende der vereinbarten Laufzeit (geplant sind derzeit acht Jahre mit einer Verlängerung um weitere zwei Jahre) erfolgt ein Rückkauf seitens der Social Entrepreneur:innen oder ein Verkauf an andere Stakeholder (Mitarbeiter:innen, Kund:innen etc.) bzw. an Dritte (nachhaltige Investor:innen).